About Us

Hamburgs aufregende Kreativzelle, die „Hebebühne“ in Altona, hievt mit FHEELS eine weitere energetische Band auf das Parkett des experimentellen Alternative Rock. Mit Sounds aus fünf Musikjahrzehnten arbeiten FHEELS mit ähnlichen Grundzutaten wie ihre musikalischen (und tatsächlichen) Nachbarn BRETT. Produziert von THE INTERSPHERE-Sänger Christoph Hessler treten FHEELS jedoch mit Songs an, die das Ausprobieren musikalischer Möglichkeiten der Direktheit des Rockim Zweifel vorziehen.

Für diesen Weg hat die Band fünf Jahre harte Arbeit und mitunter notwendigen Abrieb an sich selbst in Kauf genommen. Ihrem aktuellen, ersten Studioalbum Lotus gehen die EP Traveller, Dutzende Live-Shows und drei professionelle Videoproduktionen voraus. 

FHEELS legen eine kurvenreiche, aber schrankenlose Entdeckungsreise durch Rock, Jazz und Psychedelic Prog zurück. Still zu Fuß, funky tanzend zu organischem Groove, manchmal niedergeschlagen auf allen vieren – oder wie Sänger und Gitarrist Felix Brückner auf vier Rädern. Derart talentierte Brückenbauer zwischen Rock-Vergangenheit und -Moderne, zwischen Anspruch und Eingängigkeit, zwischen künstlerischem Wagemut und handwerklichen Skills tragen international Namen wie Elbow, Interpol oder Radiohead.

Erster Halt: Bunker Feldstraße 

Der Mythos der großen Musikstadt Hamburg strahlt bis Jena. Von dort aus überlegt Brückner, welche Abbiegung sein Leben nach dem abgeschlossenen Sozialpädagogik-Studium nehmen kann. Ein wenig Chorgesang und etwas

Gitarrenspiel haben die Eltern ihm als Kind mit in die Butterbrotdose gelegt. Hinter den Türen der Hamburg School Of Music wartet auf ihn aber erstmal der Reality Check: „Mein erstes Vorsingen dort endete in einem Desaster“, so Brückner. “Sowohl die Dozenten dort als auch meine Ärzte haben mich eher nicht darin bestärkt, auf eine Karriere als Musiker zu setzen“. Genau ein Jahr später bewirbt Brückner sich nochmal. Und wird angenommen.

Zwischenhalt: Altona

Mit dem Ende der musikalischen Ausbildung in Gesang und Gitarre fallen der FHEELS-Proberaum im Bunker und viele alltägliche Musikerkontakte weg. Herausforderungen sieht Brückner, der seit einem Snowboarding-Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen ist, als Einladung zu persönlichem und musikalischem Wachstum. Beides lässt nicht lange auf sich warten. Schlagzeuger Justus Murphy spielt bereits seit den Music School-Tagen mit dem ehrgeizigen jungen Brückner zusammen. Bassist Jens Boysen und Keyboarder Tobias Nitzbon spült das Leben genau zum richtigen Zeitpunkt in den neuen Proberaum an der „Hebebühne“. Als Quartett gereift schreiben FHEELS für Lotus dort zwei Jahre lang Musik, die von den Besten lernt, sich aber bei nichts und niemandem anbiedert.

Nächster Halt: Lotus

Brückners rezitativer Gesangsstil, der sich in Empathy nah an das Spoken-Word-Freischwimmen einschlägiger The-Wave-Bands heranwagt, sorgt stets für einen Mindestabstand zu Vierviertel-Plattitüden der Rockmusik. Dort wo La Dispute sich auf den Post Hardcore berufen würden, ankern FHEELS in den düsteren Grungerock-Gitarren von Soundgarden und den Melodiebögen von Eddie Vedder. Die Gesangsarbeit auf Lotus wird von Keyboarder Nitzbon und Bassist Boysen virtuos mitgetragen, während Brückner mit seinen unkonventionellen Stimmfacetten stets überraschende neue Horizonte erschließt. Seine ultimative Befreiung erfährt das intime und introvertierte Songwriting auf Lotus durch bipolare Extreme wie die tanzbare Leichtigkeit von Mr. Elephant oder das apokalyptisch schwere DarkWater. „Wann immer die eigene Identität in einer Stimme transportiert wird, werde ich hellhörig“, sagt Brückner. „Für mich ist dann zweitrangig, ob das melancholisch wie Jeff Buckley, schrullig wie Tom Waits oder zerbrechlich wie bei Einar Solberg von Leprous klingt.“

Lotus wurde Ende 2019 zusammen mit Christoph Hessler (THE INTERSPHERE) im Toolhouse Studio Rotenburg live aufgenommen und produziert. Das Album erscheint im Frühjahr 2022 auf Vinyl und CD. Seit Anfang 2021 ersetzt Jonathan MurphyJens Boysen an Bass und Gesang.